VISHTEN
Kanada
Mit großer Trauer gebe ich den Tod von Pastelle LeBlanc bekannt, die nach kurzem Kampf gegen ihren Brustkrebs verlor. Forever in my heart!!
Mit ihrem genialen Mix aus Acadian-Roots mit irisch-schottisch-bretonischen Einflüssen gehörte das kanadische Trio weltweit zu begehrten Festival-Highlights. Bei der WOMEX 2018 zählten sie zu den Favoriten.
Ich habe viele Jahre versucht die Band auf eine meiner Tourneen zu bekommen, 2013 ist es gelungen.
Ein altes Sprichwort sagt: „Geh hinaus und erlebe die Welt und neue Wege, vergiss dabei aber Deine Wurzeln nicht” und genau das machten Vishten 10 Jahre lang, sie tourten ihre modern-traditionelle Musik aus Acadia in mehr als 1000 Konzerten rund um den Globus, und stießen überall auf begeisterte Reaktionen.
Anfang 2014 kam jedoch das große Fragezeichen und Abnützungserscheinungen von den vielen Reisen. Bevor die Band zu zerbrechen drohte gab man sich eine Auszeit, um auf die wirklichen Wurzeln zu blicken, zurück nach Hause auf die Prince Edward und Magdelen Inseln, nur Musik machen, Musiker sein, mit den „locals” musizieren, kein funktionierendes Rad im großen „Rockn`Roll-Zirkus” mit Flughäfen, Interviews, Hotels, Backstage-Partys, großen Bühnen auf ebensolchen Festivals und abertausenden Kilometern in Tourbussen. Dieses Besinnen auf ihr Handwerk kulminierte wunderbar erdigen Album „Terre Rouge” an das ihr neues Album „Horizons” harmoisch anschließen konnte. Ganz aktuell (Oktober 2019) ist das Trio in einem Projekt mit der Harfenistin Catrin Finch und dem Kora-Virtuosen Seckou Keita engagiert, bei dem bereits ein England-Tournee im Frühjahr 2020 fixiert wurde. Ein Album-Projekt wird angedacht und an einer längeren Europa-Tour 2021 ebenfalls gearbeitet.
Die Zwillingsschwestern Pastelle und Emanuelle LeBlanc von Prince Edward Island haben mit Pascal Miousse von den nahen Magdelen Islands ein kongeniales Team gebildet, das sowohl neue Strömungen in ihren Sound einfliessen läßt, aber auch Anleihen von den Miqumac, den Eingeborenen, aufgreift und dabei aber der Acadian Tradition mehr als treu bleibt, auch wenn keltische Elemente nicht fehlen dürfen.
Die Zwillingsschwestern sind French Acadians der siebenten Generation, ihre Vorfahren also vor gut 250 Jahren von Frankreich ausgewandert, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Gelandet sind sie im Golf von Saint Lawrence vor der Ostküste Kanadas, auf der winzigen Prince Edward Insel, wo sie, um zu überleben, als Fischer zur See fuhren. Neben dem harten Überlebenskampf war in dieser Abgeschiedenheit die mitgebrachte Musiktradition so ziemlich die einzige Unterhaltung, welche bis zur Perfektion verfeinert wurde. Viele der allerbesten Musiker, Sänger und Steptänzer stammten von diesen kleinen Inseln, und auch in den Häusern der LeBlanc Schwestern und von Pascal Miousse wurde/wird musiziert und getanzt, sprich den Kindern wurde die Tradition bereits mit der Muttermilch weiter gegeben.
„The Acadian band that mixes rhythms or irresistible dancing and climbing notes and voices to the sky... high voltage musicians“ Le Gueret, France
CDs:
Horizons, Terre Rouge, Mosaik, Live, 11:11, Vishten